Im Winter muss man in der Küche nicht auf frische Kräuter verzichten. Eine ganze Reihe lassen sich sehr gut auf der Fensterbank ziehen und von dort direkt zum Würzen oder Verfeinern von Speisen verwenden. Darüberhinaus haben viele der Kräuter von der Fensterbank auch eine heilende Wirkung. Zum Beispiel die Melisse. Ob Verdauungsbeschwerden, Kopfweh oder eine lästige Erkältung ein mit frischer Melisse aufgebrühter Tee verschafft Linderung. Aber Vorsicht! Um eine gesundheitsfördernde Wirkung zu erreichen, sollte an der Melisse nicht gespart werden. Mindestens drei Teelöffel je Tasse mit kochendem Wasser übergießen und dann einige Minuten ziehen lassen.
Aber nicht nur als Tee, sondern auch als „Pflaster“ können Melisseblätter ihren festen Platz in der Hausapotheke haben. Ein paar frisch zerquetschte Melissenblätter auf kleinere Wunden oder Quetschungen gelegt, mildern den Schmerz und wirken äußerst wohltuend. Grund: Die ätherischen Öle, die in der Melisse enthalten sind.
Damit man frische Melisse als Medizin stets greifbar hat, sollte man beim „Anbau“ und bei der Pflege der Pflanzen auf der Fensterbank das eine oder andere beachten. Der Topf oder Balkonkasten darf nicht zu flach sein, damit sich die Wurzeln der Melisse gut ausbreiten können. Die Pflanzen sollten nicht zu eng gesetzt werden, damit sie genügend Licht bekommen. Vorsicht vor zu viel Nässe. Die Melisse am besten nur gießen, wenn die Erde wirklich trocken ist. Oft genügt schon die Luftfeuchtigkeit im Raum, um der Pflanze genügend Wasser zu spenden. Wenn sie dann noch einen halbwegs sonnigen Platz in einem mindestens 18 Grad warmen Raum – zum Beispiel auf der Fensterbank der Küche – finden, steht einer reichen Melissen-Ernte nichts mehr im Weg.